Genusshotel Fichtenhof

Leute, es wird länger, aber lest bis zum Schluss, sonst verpasst Ihr das Happy End und versteht nicht, warum ich trotz allem 5 Punkte vergebe... Der Anfang war sehr holprig und wir haben in den ersten Minuten ernsthaft überlegt, wieder auszuchecken oder zumindest zu verkürzen. Nach achtstündiger und staureicher Anfahrt vom Gardasee fanden wir das Hotel erst mal gar nicht. Unser Autonavi akzeptierte beim Auschulweg erst Hausnummern ab 51. Das Handy kannte die Adresse, führte uns aber mehrere Hundert Meter zu weit auf die Alm. Und die kleinen grünen Hinweisschilder hatten wir übersehen. Die TUI-App führte uns noch ein paar Kilometer weiter in den Ortskern Großarl in die Marktstraße, keine Ahnung warum. Der Anruf im Hotel half auch nur mäßig weiter. Am Ende hielten wir bei einem anderen Hotel, und die malten uns ganz altmodisch auf einer Karte den Weg auf. Der Parkplatz des Fichtenhofs ist recht klein, mit Mühe fanden wir noch einen Platz. Dann war die Rezeption nicht besetzt. Was sich auch nicht änderte, als wir zweimal die Klingel drückten. Dann riefen wir wieder an, es war inzwischen schon nach 18 Uhr. Der Chef kam dann, begrüßte uns per Handschlag, aber irgendwie war das alles mittelfreundlich, hektisch, und sein Humor war auch nicht ganz der unsere. Erst später verstanden wir, dass das Abendbrot begonnen hatte und er dort eigentlich bediente. Das Zimmer unserer Kinder war weit von unserem entfernt, in einem anderen Flügel und anderen Stockwerk. Der Kofferwagen gelangte dank Stufe nicht bis zum dortigen Fahrstuhl, und der Fahrstuhl fuhr auch nur bis zur 3. Etage, die letzte mussten wir laufen. Dieses Mansardenzimmer 403 war sehr klein und tief, im Bad hätte ich kam aufrecht stehen können. Es hat einen Balkon mit schöner Aussicht, aber den teilt es sich mit dem Nebenzimmer, so dass am Ende mangels Trennwand keiner diesen Balkon wirklich nutzt... Unser Zimmer 208 war viel größer und schöner, das Bad auch moderner. Vom (hier abgetrennten) Balkon hat man aber fast keinen Ausblick, weil direkt davor große Fichten stehen. Gut, hätte man beim Namen des Hotels auch drauf kommen können. Im Gegensatz zu den italienischen Hotels zuvor hatte das Zimmer keine Minibar und keine Klimaanlage. Letzteres sollte sich später beim Schlafen als ungünstig erweisen, denn das Fenster musste natürlich offen bleiben, aber die Autos der nahen Straße und vor allem die Kuhglocken machen ganz schön Rabatz. Kurzum, wir waren schlecht drauf und hatten zudem Zeitdruck, weil wir spätestens halb acht zum Abendbrot erscheinen sollten... Und dann gingen wir essen! Schon beim Eintreten stieg die Laune. Wunderschönes Restaurant mit Wintergarten und Blick auf die Berge, wunderschön gedeckter Tisch, der mit allerlei Besteck auf mehrere Gänge hoffen ließ. Erlesene Weinkarte mit vielen guten Weinen um 26-30 €. Und das Essen!! Meine Herren!!! Wer hätte gedacht, dass sich in einem Berghotel ein Gourmettempel versteckt?! Der Sohn des Chefs ist der Koch, und er ist ein kulinarisches Genie. Gebt dem Mann einen verdammten Stern! Was dort für Gaumen und Auge geboten wurde, müsst Ihr selbst mal ausprobieren! Auch die Bedienung durch die Freundin des Kochs, die Schwester des Chefs und eine junge Praktikantin vom Nachbarhof war durchweg freundlich, umsichtig und sehr herzlich... ab da war keine Rede mehr von früherer Abfahrt und unser Urlaubsabschluss war gerettet. Wir waren zu gespannt auf die nächsten Mahlzeiten! Und auch das Frühstück war sehr lecker und äußerst facettenreich. Wir entdeckten dann noch ein schönes Spielzimmer und nutzten am nächsten Tag auch noch das kleine, aber sehr feine Schwimmbad, bei dem durch verschiedene Knöpfe diverse Massagedüsen fast jeder Muskel von Fuß bis Nacken gelockert werden kann, was bestimmt auch im Winter nach dem Skifahren sehr gelegen kommt. Eine Sauna und Massagen gibt es auch, aber das haben wir nicht ausprobiert.

Top Hotel. Schöner Spa Bereich und hervorragendes Essen.

Immer guter und freundlicher Service. Essen und Zimmer sind immer top.

Das Beste an diesem Hotel ist zweifellos das Essen. Unglaublich gute feine Küche, wirklich ein Genuss. Vielfältige Gewürze, Arten der Speisen, mit ins kleinste Detail mit Liebe und Können zubereitet und serviert. Schöner Saunabereich, alles sauber, neu, hochwertig. Das Zimmer war gemütlich und renoviert, allerdings war die Aussicht nur auf ein paar Fichten, das war schade. Das Hotel hat nicht so viele Parkplätze, es kann morgen früh zu Wartezeiten kommen, bis man aus der zugeparkten Lücke wieder rauskommt, daher sollte man strategisch parken. Bonuspunkte für die Katzen, die jeden Abend im Hof auf ein paar Streicheleinheiten warten.

Ich war hier 2020 mit meinem Uropa, dieser besuchte das Hotel in der Vergangenheit sehr gerne. Als „junger Hüpfer“ war ich erstmal vom Urlaub in den Bergen nicht sonderlich begeistert, habe dort meine Meinung allerdings sehr schnell geändert. Das Hotel ist toll, die Mitarbeiter und Betreiber sind super nett, es ist sehr familiär und das macht es auch irgendwo zu etwas besonderen. Ich werde irgendwann definitiv wieder kommen und hoffe das sich bis dahin zu meinem Eindruck nicht sonderlich viel verändern wird. Grüße aus dem Saarland, auch von Karl-Heinz Schanding :-)